Du weißt, daß ich in Brügge blieb, Paul's aria from Die Tote Stadt Du weißt, daß ich in Brügge blieb, Um allein zu sein mit meiner Toten. Die tote Frau, die tote Stadt Flossen zu geheimnes vollem Gleichnis. Und täglich schritt ich gleichen Weg Mit ihrem Schatten Arm in Arm, zum Minnewasser, Auf die Fläche starrend, Ihr teures Bild mit Tränen mir ersehnend, Den süßen, sanft in sich gekehrten Blick, Den Schimmer ihres goldnen Haars. Und gestern wieder träumt ich am Gitter Von der Entschwundnen, von ihr, Marie. Holt mir ihr Antlitz aus der Tiefe, Hold und rein. So ganz war sie mir nah, Wie einst in den Tagen des Glücks Sehnend, liebend... In meines Schauns Versunkenheit schallen Schritte. Ich horche... Ein Schatten gleitet übers Wasser. Ich blicke auf : von mir steht eine Frau im Sonnenlicht. Frank! Frank! Eine Frau... Im Mittagsglast erglänzt Marieens Goldhaar, Den Lippen entschwebt Marieens Lächeln. Nicht Ähnlichkeit mehr nein, ein Wunder, Begnadigung! Esschiensie selbst, Sie mein Weib! Ja, mein lebend, mein atmend Weib! Ein Fieber faßt mich nach altem Glück. Gott, schrie ich, wenn du mir gnädig bist, Gib sie mir zurück! Und heute Mittag sprach ich sie, bebenden Herzens, Zweifelswund und der Wunder größtes : Marieens Stimme klang aus ihrem Mund!